Review: Begadi HW60 „C“
Äußerlichkeiten
Die Externals der HW60-Reihe stammen von einem nicht näher genannten „namhaften Hersteller aus Hongkong“ (O-Ton Begadi) und sind aus schlag- und kratzresistentem Polyamid gefertigt. Dadurch kommt die Waffe auf ein verhältnismäßig geringes Gewicht von rund 2,6 Kilogramm – das entspricht nicht ganz dem Gewicht des realen Vorbilds, das mit fast 3 kg noch etwas schwerer ist. Im Spielbetrieb dürften die meisten Spieler das aber eher als angenehm empfinden.
Insgesamt macht der Body einen ordentlichen und gut verarbeiteten Eindruck, auch wenn uns einige Grate und Gussnähte aufgefallen sind. Ein Dorn im Auge war uns auch bei diesem noch völlig intakten Modell der Ladehebel: dieser wirkt im Vergleich zum Rest des Modells geradezu labbrig und wenig vertrauenerweckend.
Zieht man den Ladehebel zurück, erreicht man – wie auch bei den meisten M4-Modellen – das Hop-Up über das geöffnete Auswurffenster. Wahlweise lässt sich bei allen HW60-Modellen übrigens der elektronische Blowback aktivieren – bei unserem Testmodell blieb er allerdings ausgeschaltet.
Die standardmäßig verbaute Visierung ist gut verstellbar und macht ebenfalls einen ordentlichen Eindruck. Zwischen Kimme und Korn findet sich eine lange Rail, auf der zusätzliche Zielhilfen befestigt werden können. Drei weitere, kurze Schienen für Zubehör sind seitlich und unten am Handguard angebracht. Die Schulterstütze ist zwar nicht verstellbar, kann aber eingeklappt werden; so wird die ohnehin nur knapp 74 cm lange Waffe auf fast 50 cm verkürzt. Im Gegensatz zu manch anderen Herstellern machen Schaft und Klappmechanismus hier einen enorm stabilen und widerstandsfähigen Eindruck.
Schmerzlich für Sammler: Da es sich hier um einen nicht lizenzierten Nachbau handelt, fehlen leider sämtliche Original-Markings – nur die Piktogramme am Feuerwahlhebel geben sich im typischen H&K-Look. Begadis Hersteller-Markings auf der linken Gehäuseseite sind zwar nicht gerade versteckt, fallen aber durch das dezente Grau auch nicht negativ auf.
Innere Werte
Bei den Internals setzt Begadi auf einen Mix aus verschiedenen Tuning-Komponenten: schräg verzahnte Stahl-Gears, Stahllager, Nylon-Piston mit Stahlzähnen, Air Seal Nozzle, Piston- und Zylinderhead aus Aluminium, und das alles in einer verstärkten V3-Gearbox mit Feder-Schnellwechselsystem. Eine M140-Tuningfeder ist bereits verbaut, eine Spielfeld-taugliche M120-Feder ist ebenfalls im Lieferumfang enthalten. Übrigens: Laut Bedienungsanleitung muss man für den „Schnellwechsel“ zunächst die Gearbox ausbauen. Wir wissen nicht, ob die Anleitung veraltet oder einfach fehlerhaft ist, aber bei unserem Modell ließ sich die Feder mit Hilfe eines Schraubenziehers und eines Innensechskantschlüssels nach Entfernen eines einzelnen Pins über den eingeklappten Schaft im Handumdrehen wechseln. Die Gearbox konnte dazu bleiben, wo sie ist – praktisch, das ließe sich theoretisch sogar im Eifer des Gefechts mitten auf dem Spielfeld durchführen!
Zusätzlich zu den hochwertigen Gears hat Begadi noch einen leistungsstarken Motor, einen 6,03mm-Tuninglauf mit einer Lauflänge von 247mm und einen Burst Wizard BW3 Multi Burst Mosfet (anstelle des online angegebenen, aber derzeit vergriffenen King Kong Super 2) verbaut. Dieser reguliert mit Hilfe eines Mikroprozessors den Stromfluss zwischen der Airsoft und dem Akku, was unter anderem das Ansprechverhalten verbessern sowie dabei helfen soll, den Akku zu schonen und Gearjams zu vermeiden. Außerdem bietet er verschiedene weitere Funktionen, die allerdings den Rahmen dieses Reviews sprenge würden – dazu gerne ein andermal mehr.
Trotz des Mosfets haben wir es übrigens geschafft, in Rekordzeit einen Gearjam zu provozieren. Wir haben allerdings auch statt des von Begadi vorgeschlagenen 11,1-Volt-Akkus einen 9,6-LiPo verwendet – wir waren also selbst schuld. Dank des Federwechselsystems war der Jam allerdings auch im Nu wieder behoben: Feder raus, Gears mit dem Schraubenzieher weitergedreht, Feder wieder rein, fertig.
Verstaut wird der Akku unter dem Handguard, der sich nach Entfernen eines Pins ganz einfach abnehmen lässt. Hier ist es allerdings etwas eng – unseren Single-Stick haben wir überraschenderweise trotzdem untergebracht. Natürlich sind hier bereits Dean-Stecker verlötet – überhaupt hat sich Begadi bei der ganzen Verkabelung sichtlich Mühe gegeben und Gedanken gemacht, und auch der Mosfet ist gut aufgeräumt und nimmt nicht unnötig Platz weg.
Übrigens: Auf Wunsch liefert Begadi die Waffe auch mit einem – leiseren – ICS-Gearset aus. Unsere Version enthielt allerdings die standardmäßig verbauten Helical Gears.
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