Review: KHS Reaper XTAC
Im Rahmen unseres EDC-Gear-Tests haben wir ein besonderes Schmankerl aufgetan, das es uns hoffentlich ermöglicht, endlich pünktlich zu Spielbeginn am Feld zu stehen: Die KHS Reaper XTAC.
Wir waren geraume Zeit auf der Suche nach einer vernünftigen EDC-Einsatzuhr mit Tritium-Beleuchtung, die keine CAL .50-Löcher ins Budget reissen sollte. Fündig wurden wir beim deutschen Hersteller KHS, der sowohl in der von uns anvisierten Preissparte als auch im hochpreisigen Professional-Bereich mit mehreren Uhrenserien bestens aufgestellt ist.
An dieser Stelle besten Dank an KHS, die uns ein Testmuster zur Verfügung gestellt haben.
Lieferumfang, Gehäuse und Ablesbarkeit
Bereits beim Unboxing sticht das stimmige Gesamtbild in Verbindung mit aussergewöhnlicher Qualität ins Auge:
Die Reaper kam im ausgesprochen schick gebrandetem schwarzem Karton bestens geschützt innerhalb weniger Tage bei uns an. (Wobei aufgrund der verwendeteten Materialien in Verbindung mit der hervorragenden Verarbeitung vermutlich ein Versandaufkleber auf der Uhr genügt hätte, um jene unbeschadet zu versenden…)
Zum Lieferumfang der Reaper XTAC zählt neben einem Mikrofasertuch zur Reinigung der Uhr eine Garantiekarte sowie der Hinweis auf die EU-Batterieverordnung. Aus Umweltgründen wird komplett auf eine gedruckte Bedienungsanleitung verzichtet, die jedoch direkt auf der KHS Webeite zum Download zur Verfügung steht.
Im Gehäuse ist nebst dem Gehäuseboden aus gebürstetem Edelstahl ein Kronenschutz integriert. Dieser schützt nicht nur die Krone vor allzu forscher seitlicher Gewalteinwirkung, sondern steigert auch den Tragekomfort erheblich, da die Krone kaum Kontakt zum Handgelenk hat.
Jetzt ist auch der wichtigste Grund, warum wir uns ausgerechnet für das XTAC Modell entschieden haben, klar ersichtlich. Entgegen des Farbschemas der „normalen“ Reaper ist die XTAC komplett in schwarz gehalten. Nebst dem taktischen Vorteil (deutlich verminderte Reflexionen) macht die durchgehend schwarze Optik unserer Meinung nach einen deutlich stylisheren Eindruck.
Unsere kurzfristige Befürchtung bezüglich verminderter Ablesbarkeit der schwarzen Zeiger auf schwarzem Zifferblatt konnte quasi mit einem Augenblick ausgeräumt werden.
Endlich kommt hier das esentielle Feature der Reaper klar zu Tragen: Die energieunabhängige Beleuchtung mit Original Schweizer Trigalights. Trigalights sind Gaslichtquellen, die aus mit Tritiumgas gefüllten Glasröhrchen, deren Innenseite mit Phosphor beschichtet sind, bestehen.
Die Lebensdauer wird vom Hersteller mit 20 Jahren, die Halbwertzeit des Tritiums mit zwölf Jahren angegeben. In der Praxis resultiert dadurch eine Halbierung der Leuchtkraft nach zwölf Jahren.
Insgesamt sind sage und schreibe 14 (!) H3-Trigalights verbaut, zwölf Stück radial im Zifferblatt zur Vedeutlichung de Stundenanzeige, zwei weitere jeweils auf Minuten- und Stundenzeiger. Die Leuchtstärke ist angenehm wahrnehmbar, ohne die Nachtsicht herabzusetzen.
Uhrenglas, Features und Klarstellung
Auch das Uhrenglas muss sich nicht hinter hochpreisigeren Vertretern der Kategorie „Einsatzuhren“ verstecken.
Ein speziell gehärtetes Mineralglas ermöglicht auch unter heavy-duty Bedingungen ein klares und kratzerfreies Ablesen der Uhrzeit.
Im praktischen Versuch war ein handelsüblicher Hausschlüssel nicht in der Lage, dem Glas auch nur den Hauch eines Kratzers zu versetzen, was es prinzipiell unempfindlicher als das hochgelobte Gorilla Glass 2 erscheinen lässt. Abgerundet wird die Oberseite der Reaper durch eine griffige, linksdrehende Lünette, die auch mit Handschuhen komfortabel bedienbar ist.
Im Zuge des ungebrochenen Personalisierungstrends bietet KHS insgesamt sieben verschiedene Armbandvarianten an, die sich sowohl in Farbkombination, Material und Länge unterscheiden. Die verfügbaren Varianten beinhalten Armbänder aus Textil, Leder, sowie Silikon. Wir haben uns für das extralange Natoband entschieden, um die Reaper im gepflegten MILSIM-Rahmen über der Oberbekleidung tragen zu können. Durch die beidseitig im Band angebrachten Schlaufen ist es problemlos möglich, die Uhr auch mit dem extra langen Band direkt auf der Haut zu tragen und so die zusätzliche Armbandlänge zu „verstauen“.
Ein nettes Gimmick stellen die beiden Klettflächen für Blutgruppe und weitere medizinische Infos dar. Die exakt passenden Mini-Patches sind in mannigfaltiger Ausführung direkt bei KHS zu fairem Preis erhältlich.
Auch ein Austausch des Armbandes ist selbstverständlich problemlos möglich, entweder durch den örtlichen Uhrmacher des Vertrauens mit Stegwerkzeug oder wahlweise kostenlos durch den KHS-Service – das ist nicht selbstverständlich und verdient besondere Erwähnung.
Laut Herstellerangaben ist die Reaper (bei geschlossener Krone!) bis 10 ATM wasserdicht, was für gängige Situationen des Alltagsgebrauchs wie Hände Waschen, Duschen oder Schwimmen mehr als ausreichend ist.
Wer jedoch plant, mit der Reaper den Marianengraben zu erforschen sei gewarnt: Zum Tauchen ist die Uhr nicht geeignet!
Hervorheben wollen wir zuletzt noch den Service im Allgemeinen und den Kundenservice im Speziellen, worüber wir nur positiv berichten können: Mails wurden innerhalb weniger Tage beantwortet, telefonische Nachfragen wurden schnell und unkompliziert bearbeitet, und auch bei der Lieferung gab es nichts zu beanstanden.
Fazit
Kurz und knackig: Im von uns anvisierten Preissegment unter 200 Euro ist die KHS Reaper XTAC ein nahezu konkurrenzloser Geheimtipp, der sich auch hinter hochpreisigeren Vertretern der H3 beleuchteten Uhren nicht verstecken muss. Die Uhr hat unsere Erwartungen übertroffen und überzeugt nicht nur qualitativ, sondern auch optisch. Noch dazu gibt sie nicht nur eine schicke EDC-Uhr ab, sondern passt auch super zum tacticoolen MILSIM-Loadout. Läuft!
Hersteller: KHS | Traser
Bauart: Taktische Uhr | Allround Outdoor Uhr
Material: Carbonfaserverstärktes Polycarbonat, Mineralglas
Preis: 189,- Euro
Erhältlich bei: KHS Tactical Watches
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